Farbe ist eine individuelle Sinnesempfindung, die durch Licht, das in das menschliche Auge fällt, hervorgerufen wird.
Licht ist elektromagnetische Strahlung.
Ohne Licht gibt es keine Farbwahrnehmung.
Farbe existiert nicht im Sinne einer Eigenschaft, die ein Objekt besitzt, sondern sie ist das Ergebnis der Fähigkeit eines Objektes, elektromagnetische Strahlung zu reflektieren.
Diese elektromagnetischen Wellen werden im Auge über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet. Dort wird die „Information“ in einen Sinneseindruck umgewandelt, den wir als Farbe empfinden. Da die Farbwahrnehmung unter anderem von der Beschaffenheit des Auges, sowie von der Empfindlichkeit der Rezeptoren abhängt ist sie subjektiv, also für jeden Menschen anders. Trotzdem gibt es psychologische, symbolische und assoziative Farbwirkungen, die für die meisten Menschen gleich sind.
Farbe ist ein grundlegender Bestandteil visueller Kommunikation in der Beziehung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt. Damit ist sie ein wichtiges Gestaltungsmittel in der Architektur- und Raumgestaltung. Der Gestalter entscheidet darüber, ob die Sprache des Raumes Sinn ergibt und vom Nutzer verstanden wird. Farben vermitteln Botschaften, senden Signale aus, erwecken Assoziationen, leisten Orientierungshilfe, dienen als Identifikationsmerkmal, Imagefaktor und Statussymbol.
Architektur ist untrennbar mit Farbe verbunden, gleich ob im Innen- oder Außenraum, denn jedes Material hat seine eigene Farbigkeit und die Form eines Objektes wird zuerst über seine Farbigkeit erfasst.
Richtig angewandtes Farbdesign verbessert die Atmosphäre, lässt positive Gefühle wie Geborgenheit und Sicherheit entstehen, fördert die Akzeptanz und die Identifikation des Menschen mit seiner architektonischen Umwelt.
Farben gehören zum Leben wie die Luft zum Atmen. Es gibt kaum einen Bereich in dem das „Phänomen Farbe“ keine Rolle spielt.
Etwa 80% des Tages verbringen wir in geschlossenen Räumen mit künstlichen Lichtquellen. Deshalb sollte die Gestaltung unserer architektonischen Umwelt dem natürlichen menschlichen Bedürfnis nach Farb- und Materialwechsel entsprechen.
Je nachdem welche Funktion ein Raum hat, so soll auch seine Wirkung auf den Menschen vertrauenserweckend, konzentrationsfördernd, beruhigend, animierend, entspannend oder behaglich sein.
Farbe spricht nicht nur den Sehsinn, sondern auch andere Sinne an. So werden manche Nuancen als leicht oder schwer, schrill oder leise, warm oder kalt empfunden.
Die Wirkung von Farbe entsteht durch die Verknüpfung von psychologischen und physiologischen Vorgängen im Menschen und geht deshalb weit über die ästhetische Beurteilung und den persönlichen Geschmack hinaus.
Eine neue Farbwahrnehmung wird im Gehirn ankommend mit den Erfahrungswerten, die jeder einzelne persönlich hat, „abgeglichen“ und verarbeitet. Hierbei kommt es zu einem Zusammenwirken aller Sinnesorgane. Schließlich folgt auf den äußeren Farbeindruck eine innere Reaktion
Menschliche Reaktionen auf Farben im Raum hängen von verschiedenen Faktoren ab:
Farben können messbare physiologische Reaktionen auf den Stoffwechsel und die Organfunktionen auslösen, die unabhängig von der persönlichen Disposition allgemeine Gültigkeit haben.
Für die Gestaltung unserer Umgebung ist deshalb das ausgewogene Zusammenspiel von Farben, Formen und Materialien von großer Bedeutung, um einem Raum ein bestimmtes Ambiente zu verleihen.
Meist wirken Farben unbewusst auf uns. Umso wichtiger ist ihr bewusster Einsatz.
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